Die Tagesklinik ~ immer für eine Überraschung gut!

Veröffentlicht auf von HsH

Beim aufräumen meiner Festplatte fand ich jenen Eintrag in der Abteilung Tagesklinik. Das ganze passierte 2005 und zum Glück geht es mir heute um einiges besser so das ich auf solche Hilfe nicht mehr angewiesen bin. Ich weiß das, das nicht gang udn gebe ist und bei weitem nicht für alle Tageskliniken zutreffend ist. ABER meine hier im Ort ist wirklich (leider) nicht hilfreich für jene die "Hilfe" bräuchten...

 

Die Tagesklinik ~ immer für eine Überraschung gut!

 

Eigentlich dachte ich immer das eine psychiatrische Tagesklinik auch Therapie macht aber weit gefehlt. Es ist nichts anderes als ein Aufbewahrungsort für all jene die so krank sind das sie gerade nimmer arbeiten können, aber immer noch nicht so krank sind das sie auf Station mit Tag und Nacht rund um die Uhr Service kommen müssen.

 

Meine mir erhoffte Hilfe erhalte ich nun in Form von kleinen runden Pillen und mein strukturierte Tag ist dem einer Behindertenwerkstatt nicht ganz unähnlich. Von 7 Stunden die ich dort am Tag verbringe bin ich 4 Stunden mit Ergotherapie beschäftigt, 1 mit essen und 2 mit schlafen und das 5 Tage die Woche.

Nun gut seis drum dann machen wir ebbend bis zum umfallen Holzarbeiten oder Seidenmalerei. Wem das nicht mehr gefällt der kann sich fürs Allgemeinwohl nützlichen machen in dem er Briefe faltet oder Kopien anfertigt. Der einzige Unterschied zu einer Behindertenwerkstatt ist jener das diese wenigstens für ihre Arbeit bezahlt werden!

 

Mein ganz persönlicher Höhepunkt an diesem Freitag war jedoch folgender. 15 Uhr Kaffeetrinken und Kuchen. An sich kein Thema denke ich und marschiere in den Aufenthaltsraum. Dort angekommen trifft mich fast der Schlag. Es ist knalle voll und von den fast 50 Anwesenden bin ich augenscheinlich mit Abstand die jüngste. Nun gut Augen zu und durch. Aus meiner Taktik, schnell trinken und wieder raus wird am Ende auch nichts. Ich sitze hinten im Raum, um mich herum Großteils Omas. Daran ist soweit nichts schlimmes doch nun fordern sie den Pfleger auf die Gitarre zu holen. Sie wollen singen!!!! Der lässt sich nicht zweimal bitten, holt das olle Teil raus und verteilt gleich noch dazu Musikbücher, damit auch ALLE mitsingen können. Du musst hier raus schießt es mir durch den Kopf doch der Ausweg ist versperrt von nichts geringerem als Omas! Also ergebe ich mich in mein Schicksal und lass ein Lied nach dem anderen über mich ergehen.... "Das Wandern ist des Müllers Lust..." "Ein Röslein ist entsprungen..." Und als ich denke noch schlimmer kann’s nicht kommen, passiert genau das. Sie fangen an zu schunkeln!!!!!

AHHHHHHHHHHHHHH, HIIIIIIIIIIIIIIIIILLLLLLLLLLLFFFFFFFEEEEEEEEEEEE...

 

Nach 30min Hardcore Kaffeetrinken werde ich endlich erlöst und mit einem Lächeln und der freudigen Erwartung mich Montag wiederzusehen...

Veröffentlicht in Gefühlswelten

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post